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Diese Reitweise entstand im 17. Jahrhundert in Andalusien.
Sie war ursprünglich eine reine Gebrauchs- und Arbeitsreitweise.
Die berittenen Hirten bewachten oder trieben mit ihren Pferden
die Herden oder selektierten einzelne Tiere. Es gibt diesen Beruf
des berittenen Hirten in Spanien auch heute noch. Daneben aber
hat sich diese Reitweise in Spanien zu einer Turnier- und Show-
form entwickelt, während sie Portugal als reine Arbeitsreitweise
bewahrt worden ist. Die Doma Vaquera können wir als rasante
Showeinlage auf equestrischen Veranstaltungen in Deutschland
erleben. Unentbehrliches Requisit ist dafür die Garrocha, eine
drei Meter lange, massive Holzstange, die der Rinderhirt zum
Selektieren der Jungstiere benutzt, um ihre Angriffsbereitschaft zu
prüfen. Beim Anblick des Tanzes von Pferd und Reiter im Schritt
und im Galopp sieht auch der Laie, dass hier als wesentliches
Merkmal die Schnelligkeit und Wendigkeit des Pferdes gefragt
sind. Die Garrocha wird in der rechten Hand getragen, während
die beiden Zügel der blanken Kandare in der linken Hand liegen.


Natürlich kann man sich auch der Vaqueroreitweise verschreiben
ohne dabei gleich das Kunststück mit der Garrocha zu vollbringen.
Dabei liegt die rechte Hand auf dem Oberschenkel und die linke
hält die Kandarenzügel. Im Galopp hebt der Reiter die rechte
Hand in die Höhe des Magens. Der typische Vaquerosattel er-
laubt nur wenig Schenkelhilfen. Also wird vorwiegend mit Ge-
wichtshilfen und Einsatz der Sporen gearbeitet. In der Einstei-
gerklasse wird im Schritt. Trab und Galopp geritten. Man reitet
versammelte Gänge, Übergänge, Rückwärtsrichten und Konter-
galopp. In der fortgeschrittenen Phase reitet man nur im Schritt
und im Galopp. Dabei stehen Traversalen, Pirouetten, schnelle
Starts und Stops im Galopp, Versammlungen und Galoppwechsel
auf dem Programm. Auch schnelles Rückwärtsrichten ist angesagt.
Bei allen Lektionen stehen Schnelligkeit und Wendigkeit des
Pferdes an erster Stelle.


Aus dem Wenigen, Charakteristischen, was ich geschrieben habe
wird dem Leser klar geworden sein, dass nicht jedes Pferd für
diese Reitweise geeignet ist. Temperament, Leistungsbereitschaft
und Nervenstärke sind wesentliche Voraussetzungen, die mein
Pferd haben muss, wenn ich diesen Reitstil mit ihm praktizieren
will.